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Mittwoch, 4. Oktober 2017

DRHV 06 | vier Spiele ungeschlagen - das ist das Erfolgsrezept.


Lange Gesichter bei den Spielern und Verantwortlichen des Dessau-Roßlauer HV 06 nach den ersten drei Partien in der 2. Handball-Bundesliga. Eine deutliche Niederlage zum Auftakt im Heimspiel gegen den TV Emsdetten, anschließend eine Zehn-Tore-Pleite gegen den Bergischen HC und dann eine erneute Niederlage im Heimspiel gegen den VFL Lübeck-Schwartau. "Wir dürfen jetzt nicht in Panik verfallen. Wir müssen geduldig genauso weiterspielen, wie bisher. Ich bin mir sicher, dann holen wir die Punkte", reagierte Kapitän Florian Pfeiffer erstaunlich gelassen und optimistisch nach den ersten drei Spielen des DRHV 06. Der Aussage entnahm man ebenfalls, dass gerade Spieler und Trainer mit den ersten Partien gar nicht so unzufrieden waren. Immerhin hielten die Dessauer in den beiden Heimspielen bis zur Schlussphase sehr gut mit. Erst am Ende ließen dann die Kräfte nach. Von den Fans hörte man im Gegensatz dazu in der Anhalt-Arena geteilte Meinungen. "Ohne Verstärkung im Rückraum kann das in dieser Saison nichts werden" oder "Diese Saison wird sehr schwer für uns. Gegen wen wollen wir denn gewinnen, wenn wir so viele Fehler machen?", haderten einige von ihnen. "Das die Fans nach den ersten drei Spielen unzufrieden sind, ist völlig normal. Wir hoffen dennoch, dass wir in den kommenden Begegnungen wie gewohnt lautstark angefeuert werden", sagte Abwehr-Spezialist Daniel Schmidt und zeigte dafür Verständnis. Der Saisonstart für den DRHV 06 lief demnach ganz und gar nicht nach Plan. Doch wie schon in der Vorsaison legten die Dessauer dann beim Auswärtsspiel in Wilhelmshaven den Hebel um und schwimmen seit dem auf einer Erfolgswelle.

Die starke Offensive - der Erfolgsgarant.
Beim Auswärtserfolg der Beavers in Wilhelmshaven erzielte man 32 Treffer. Es folgten beim Sieg gegen die Rhein Vikings 30 Tore und im gestrigen Spiel gegen die Rimpar Wölfe landete der Ball erneut 32 mal im Tor der Hausherren. Eine unglaubliche Offensiv-Leistung, wenn man bedenkt, dass der DRHV in der kompletten Vorsaison in keinem einzigen Auswärtsspiel 30 Tore oder mehr erzielt hat. Topscorer bei den Blau-Weißen ist derzeit Vincent Sohmann mit 48 Toren. Mit knapp 7 Treffern pro Spiel scheinen die gegnerischen Abwehrreihen den flinken Mittelmann des DRHV auch in dieser Saison nicht in den Griff zu bekommen. Zwar fehlen dem Team von Trainer Uwe Jungandreas große Rückraumspieler für die einfachen Tore, doch die technisch starke Rückraumachse mit ihren schnellen Kreuzungen spielte den Gegner zuletzt regelmäßig schwindelig. Hinzu kommt ein körperlich robuster Florian Pfeiffer, der sich auch mal im eins gegen eins durchsetzen kann oder ein Johannes Wasielewski, der mit Hüftwürfen überraschen kann. Und dabei scheint die eigentliche "Geheimwaffe" aus der letzten Saison, der Tempogegenzug nach eroberten Bällen in der Abwehr, noch Ladehemmungen zu haben. Moritz Schade gilt als Toptalent in Deutschland. Aus diesem Grund wechselte der 21-jährige Kreisläufer auch in die 1. Liga. Doch kein Grund zur Trauer, denn Libor Hanisch und Jakub Strýc ersetzen ihn bislang hervorragend.

Uwe Jungandreas - der Vater des Erfolgs.
Man muss kein großer Fachmann sein, um zu erkennen, welche Qualitäten Uwe Jungandreas besitzt. "Er kümmert sich bei uns um Sachen, für die es bei anderen Vereinen zehn Mitarbeiter gibt", erklärte

Präsident Ralph Hirsch zuletzt beim DRHV 06-Fanstammtisch. Und immer wieder hat man das Gefühl, mit seinen Auszeiten und Anweisungen im Spiel gibt der 55-jährige Trainer des DRHV 06 stets die nötigen Impulse, um das Team nach vorn zu treiben. Uwe Jungandreas ist ein Trainer, der den Handballsport 24 Stunden am Tag lebt. Ich erinnere mich immer wieder gern an ein Zitat von Vizepräsident Maik Valentin aus der letzten Saison, als dieser sagte: "Du kannst Uwe drei Uhr Nachts anrufen, aus dem Tiefschlaf wecken und fragen, welche Abwehrstrategie er am besten findet. Jeder Andere würde sofort auflegen oder sagen, wir klären das am nächsten Tag. Von Uwe dagegen würdest du eine zweistündige Antwort bekommen". Natürlich wird der erfahrene Trainer auch von seinen Spielern sehr geschätzt. Gerade im Training ist zu beobachten, dass sich die Spielmacher Vincent Sohmann und Jonas Hönicke, sowie Kapitän Florian Pfeiffer oder auch Marek Vanco vor, während und nach dem Training im ständigen Austausch mit dem Coach befinden. Aus vielen Spielern, die aus der dritten Liga gekommen sind oder auch aus der nicht ganz so starken Tschechischen Liga formte er Spieler, die in der stärksten 2. Liga der Welt zweifelsfrei bestehen können.

Die Fans - überall dabei.
Schon in der letzten Saison zogen die zahlreichen Dessauer Fans deutschlandweit durch die gegnerischen Hallen und sorgten für Aufsehen. Sagenhafte 350 Fans in Rostock, 200 Fans in Eisenach oder auch 150 Fans in Aue zählten zu den Highlights. Gerade in den Auswärtsspielen sorgten die Anhänger allzu oft für eine Heimspiel-Atmosphäre, die das Dessauer Team regelmäßig beflügelt hat. Bedauerlicher Weise haben sich die Zuschauerzahlen in der heimischen Anhalt-Arena nicht so entwickelt, wie man es erhofft hatte. Die "Dessauer" sind halt speziell. Auch mit erfolgreichem Handball und toller Stimmung lassen sich viele nicht von der Couch locken. Allerdings sorgen die, die da sind für ein Stimmungsfeuerwerk über 60 Minuten. Das führt mittlerweile soweit, dass die gegnerischen Trainer in der Pressekonferenz von einem "Hexenkessel", "einer höllischen Lautstärke" oder "einer beeindrucken Stimmung" sprechen. Das obligatorische: "hier muss man erstmal bestehen..." vom Gästetrainer ist nach dem Spiel am Mikro schon gar nicht mehr wegzudenken. Deutschlandweit fast einzigartig sind die sogenannten "aktiven Fans", die man eigentlich nur vom Fussball kennt. Mit Fahnen, Choreografien und anderem "Tifo"-Material (Fanutensilien) machen die "Zabporters" und auch die "Alten Dessauer" auf sich aufmerksam.

Der DRHV 06 hat euer Interesse geweckt?
Nach den ersten drei Spielen scherzten böse Zungen vermutlich schon vom DRHV 0:6, statt dem DRHV 06. Doch in den letzten vier Spielen gewann man alle drei Auswärtspartien und im Heimspiel knöpfte man dem Spitzenteam aus Ballingen einen Punkt ab. Allein schon die derzeitigen Erfolgserlebnisse müssten deshalb im kommenden Heimspiel die Anhalt-Arena wieder voll machen. Was spricht noch dafür, in die Anhalt-Arena zu kommen? Jeder Fan wird sich an die letzte Saison erinnern. In der allerletzten Sekunde des Spiels machte sich Tomáš Pavlíček im Spiel gegen Friesenheim unsterblich und verwandelte einen Freiwurf zum 25:24 Sieg gegen Friesenheim. Für die anschließende Extase auf dem Parkett und der Jubelstimmung auf den Rängen lassen sich nur schwer die richtigen Worte finden. Wie sagt man so schön? Da muss man dabei gewesen sein. Natürlich ist auch in dieser Saison jederzeit wieder solch ein Erlebnis möglich und als Sportfan darf man sich das eigentlich nicht entgehen lassen. Wer den DRHV als Fan in der Anhalt-Arena besucht, tut nicht nur etwas Gutes für den Verein, sondern gleichzeitig auch etwas für unsere Stadt und unsere Region. Der DRHV 06 ist ganz klar ein Aushängeschild in Dessau. Unsere Handballer repräsentieren unsere Stadt in ganz Deutschland und sorgen regelmäßig für großes Aufsehen. Übrigens kann man gern auch als Fussballfan die Anhalt-Arena besuchen. Das machen auch die Mitglieder der Dessauer Fußballvereine in aller Regelmäßigkeit. Die meisten Fußballspiele finden am Samstag statt, so dass man sowohl als aktiver Sportler und auch als Fan am Samstag zum Fussball gehen kann und Sonntagabend zum Handball. Was Tore, Action und Emotionen angeht, brauch sich Handball vor keiner anderen Sportart verstecken. Überzeuge dich selbst!

Wenn auch DEIN Interesse nun geweckt worden ist, du Sportfan bist, aber noch nie beim DRHV 06 warst, dann gib unseren Handballern eine Chance und komm am: 08.10.2017 um 17 Uhr in die Anhalt-Arena, wenn der DRHV 06 am 08. Spieltag auf TuSEM Essen trifft.

M.S.
Team Sportstadt
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